Da liegt er. Auf der Fensterbank, der Kopf, der nur noch aus Haut und Knochen, 2 viel zu großen Augen und Fell besteht ist zu schwer um ihn noch aufrecht zu halten. Nur wenige Minuten schafft er es noch diesen oben zu halten, dann wackelt der Kopf und sinkt langsam nieder. Die Atemfrequenz viel zu schnell für den abgemagerten Körper unter dessen dichtem Fell sich jeder Knochen einzeln fühlen lässt. Die Anstrengung allein zu atmen ist schon fast zu viel. Vor ihm vier Schälchen mit allem was das Katzenherz begehrt, aber keine rührt er an. Im Gegenteil er weicht davor zurück um sich etwas weiter wieder hinzulegen.
Die anderen schauen begehrlich nach den Leckereien, aber sie wagen sich nicht vor um sie ihm zu stibitzen. Auch sie wissen, bald wird es soweit sein und lassen ihn respektvoll in Ruhe.
Der Bluttest, dessen Ergebnis morgen kommen wird ist eigentlich nur noch Makulatur. Dennoch die Hoffnung auf ein Wunder.
14 Jahre. Natürlich haben wir gewusst, irgendwann, da wird der Abschied kommen, von, ihm, von den anderen." Irgendwann, aber doch nicht jetzt!" schreit es in uns. Aber irgendwo darunter, da wissen wir es. Nur wahrhaben das wollen wir es nicht.
Wenn das Wunder nicht passiert, dann sind wir vorbereitet. Auch sein letztes Zuhause ist bereits ausgesucht. Eine Urne wird er bekommen, der man es nicht ansieht, dass sie eine ist. Keine rührseligen, kitschigen Regenbogengeschichten. Kein dumpfes, dunkles, trauriges Ende in einer düsteren Urne, die bei jedem Blick Unwohlsein bereiten wird. Eine bunte fröhliche handbemalte Katzenfigur wird er bekommen. Eine bei deren Anblick wir an die schönen Zeiten denken werden, nicht an ein trauriges Ende. So soll es sein.
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Kommentiert von: marion | 17. Juni 09 um 20:37